INTELLEKTUELLES
ZURÜCK NACH BUCHTHALEN

Spartak - 1999

Die ersten Wochen des Jahres 1999 waren in Buchthalen von einer seit 3 Jahren nicht mehr dagewesenen Kälte geprägt. An Fussballspielen war da auch für die unverdrossenen Buchthaler nicht zu denken. Wie schon 1998 fand jedoch die GV im St. Konrad Bunker statt. Viel hatte sich das Präsidium für den 15.1.'99 vorgenommen. Leider konnte aber nicht das ganze Programm durchgebracht werden. Nichtsdestotrotz wurde es ein wichtiger Abend für Spartak Buchthalen, der von viel Witz und heftigen Diskussionen geprägt war. Stolz blickte Che Guevara von den Wänden auf die Buchthaler Runde herab. Protokollführer war immer noch Thomas Wüthrich:

GV von Spartak Buchthalen vom 15.1.1999

  1. Anwesenheitskontrolle
    Anwesend:
    • Präsident Urs Wüthrich
    • Vizepräsident, Trainer Fabio Pedretti
    • Pressesprecher Thomas Ott
    • Protokollführer Thomas Wüthrich
    • Passivmitgliedbetreuer Christoph Baumann
    • Mannschaftskapitän Reto Mittler
    • Stimmenzähler Markus Strobl
    • Generalsekretär Tomislav Simasek
    • Informatikspezialist Marco Steinacher
    • Ballchef Marius Boller
    • Roger Kölla, Michael Frey, Guido Müller, Pieter- Jan Witzig, Amancio Bouza, Fabian Rühli, Peter Rietmann, Michael Severus
    • einige Passivmitglieder.
    Abwesend:
    • Finanzchef Andreas Sulzberger
    • Manager Julien Carrard
    • Juristischer Berater Andy Wüthrich
    • Lukas Boller, Stéphane Rychen, Dominik Vogel, Marc Mittler, Michael Leonhardt.
  2. Einführung: Lob und Tadel der Aktivisten
  3. Rückblick:
    1. Allgemeines Plötzlich: Erkenntnis, dass 1. Passivmitglied bei Tupolev agiert!!!
      =>Diskussion
      Freudenausbruch: Ideologie hat auf Breite expandiert.
    2. Spiele und Training
      =>weiter wie bisher
    3. Marco Steinacher- Ein Informatiker stellt sich vor
      Viel Applaus, Namensklärung: Steini oder auch Stonie
      Homepage:
      Porträts: Fäuste!!!
      Links:
      -Genethics
      -Revolutionärer Aufbau
      -Pressebüro Savanne
      -
      Abstimmung: gibt es Links?
      -Ja 15, Nein 2
      -Zu Tupolev: Ja 13, Nein 4
      -Zu Traktor: Ja 12, Nein 5
    4. Finanzen Problem: Nur 6 haben bezahlt! =>Appell an MORAL! Beitrag sFr.30.-
      Tadel oder Rüge an Finanzchef =>Rüge
      Rüge an jeden der nicht zahlt an der GV 2000
    5. Werbung Plakate A3, Versuch
    6. Presse: Freund oder Feind?
      Genosse Ott referiert über die Metatheorie
      Probleme. Komplexität der Materie
      - a<s, schlecht
      - a>s, gut
      Frage: Gott: lieb oder böse? Existent?
    7. Rechtslage
      Kein Verein => Wort für Spartak verboten =>Genossenschaft
      Folge: keine Rechtsgebundenheit!
    8. Der Ball Notfallballbringer: Strobl?
      Ball muss rund sein! Oder nicht? =>Schweigen
    9. Curling: Besser als Fussball?- Pitti Witzig rechtfertigt seine wenigen Trainingsbesuche
      Bekenntnis: Ich bin ein Sünder. Stimmt: Ja 17, Nein 0
      Massnahmen: Zwangstherapie, Impeachement einleiten
  4. Passivmitglieder: Plage oder Gewinn?- Anwesende haben das Wort.
    =>Expansion der Ideologie =>positiv
    Änderung bezüglich GV 1998 (Text Passivmitglieder): Ja 17, Nein 0
    Neuer Text Passivmitglieder Stimmrecht?
    An Versammlung: Mehr Passivmitglieder als Aktivmitglieder möglich?
    Uneingeschränktes Wahlrecht?: Ja 6, Nein 10
    Variante I: Radikal: Passivmitglieder je 1 Stimmrecht: Ja 3, Nein 14
    Variante II: Passiv eine Stimme weniger als Aktiv: Ja 2, Nein 15
    Variante III: Stimmen von Passivmitglieder sind ungültig, wenn es um Aktivmitglieder-Fragen geht: Ja 0, Nein 17
    Variante IV: Aktivmitglieder 2 Stimmen, Passivmitglieder 1 Stimme: Ja 6, Nein 5
    Variante V: Alle Passivmitglieder zusammen nur 1 Stimme: Ja 4, Nein 8
    Grosses Chaos, Formfehler bei Wahl, Wer kann am lautesten schreien?
    Präsident Wüthrich hat genug, geht aufs Klo
    Vizepräsident übernimmt das Zepter
    Sitzung vertagen?: Ja 8, Nein 8
    => Stichentscheid durch den Vizepräsidenten: Sitzung wird vertagt.
  5. Mao Tse-tung- Thomas Wüthrich liest aus der Spartak- Bibel
  6. Spartak-Quiz
  7. Karl Marx
    Vertagt.
  8. Ergebnisse des Quiz'
    Drittletzter: Kölla
    Zweitletzter: Steini, Ott, Amancio, Fabian, Reto
    Letzter: Passivmitglied Malé
    Allerletzter: Strobl (Puuuh!)
    =>Strafe: 2 Runden auslaufen
    Erster: Schnibi und Andreas Brütsch (Passivmitglied), dank Teamarbeit
  9. 8. Organigramm
    O.K.
  10. Die Rückkehr nach Buchthalen
  11. Michi Frey- Kampf um Leben und Tod
    Erstes Ehrenmitglied Michi Frey
  12. Kandidaturen, Wahlen
    Fällt weg, alles O.K.
    Aber: 2 Rügen an Finanzchef
    Kurdistan als offiziellen Staat anerkannt?: Ja 35, Nein 7

    Marxistisches Beten mit Pfarrer Urs:
    Lang lebe Karl Marx, Kampf dem Kapital, Tod den Faschos, Hasta la victoria siempre, Spartak Buchthalen für eine bessere Welt.

Versammlung beendet,
   Der Protokollführer Thomas Wüthrich

Nachdem man in Buchthalen die anstrengende Generalversammlung ordnungsgemäss verdaut hatte, erfreute man sich der objektiv gewonnenen Erkenntnis, dass Spartak Buchthalen ein uneingeschränktes Wachstum vergönnt war. Die Genossenschaft hatte nicht nur einen Ableger auf der Breite (Tupolev), sie zählte auch mittlerweile 25 Aktivmitglieder und 25 Passivmitglieder, sowie unzählige Fans.
Anfangs Februar versuchten die kapitalistischen 4. Ligisten des FC Büsingen die Buchthaler Idylle zu trüben. Man bot für Pedretti eine Ablösesumme von sFr.300.- für den Wechsel in die Enklavengemeinde. Da Pedrettis Arbeit bei Spartak dadurch starke Einbussen erlitten hätte lehnte er selbstverständlich ab.
Zur selben Zeit wurde die Homepage von Spartak Buchthalen immer reicher an verschiedensten Beiträgen (Chronik, Anekdoten, Gedichte, Links, Galerie...). Leider hatte aber auch die gute Homepage ihre Nebeneffekte.
Auf dem Gästebuch nämlich waren immer häufiger faschistische Parolen zu lesen, die zweifellos von der Traktorfront kamen. Informatikspezialist Steinacher aber gab sich keine Blösse und löschte fortlaufend alle literarischen Schweinereien.
Am 8. Februar wurde den Buchthaler Genossen wieder einmal erbarmungslos vor Augen geführt, dass Buchthalen noch kein unabhängiger Staat war. Andreas Sulzberger und Christoph Baumann mussten dem Marschbefehl der Schweizer Armee Folge leisten und weit weg von der Buchthaler Herde in die Rekrutenschule einrücken.
Als ob es nicht schon hart genug gewesen wäre gegen die Internetfaschos und die Schweizer Militaristen zu kämpfen, stellte sich nun auch noch der Wettergott gegen die Buchthaler Genossen. Vom 8. auf den 9. Februar wurde das schönste Fleckchen auf der ganzen weiten Welt komplett eingeschneit. Obwohl dies ein wunderbarer Anblick war, standen die Genossen von Spartak Buchthalen diesem Elementarereignis eher mit gemischten Gefühlen gegenüber, da am darauffolgenden Sonntag das 1. Training im neuen Jahr stattfinden sollte. Trotzdem wurde der 9. Februar nicht nur für das Auge eines jeden Buchthalers ein wunderschöner Tag, sondern auch für die Seele. Andreas Sulzberger, der verlorene Sohn, kehrte bereits wieder aus dem militaristischen Welschland zurück. Auch am kommenden Sonntag, 14. Februar, kämpften die Buchthaler weiter gegen ihre Feinde an. Fabio Pedretti, Andreas Sulzberger, Tomislav Simasek und Markus Strobl erklommen gemeinsam in brüderlicher Manier den Buchthaler Hartplatz um diesen wieder spielbar zu machen. Warm angezogen und mit Schneeschaufeln bewaffnet, entfernten sie soviel Schnee wie es ihre irdischen Kräfte zuliessen. Nach ca. einer Stunde harter Arbeit war immerhin ein Teil der Spielfläche wieder frei von der weissen Pracht. Um den Teilerfolg sofort gebührend zu feiern, begannen Sulzberger, Pedretti und Strobl auf der freigelegten Fläche Direkterlis zu spielen. Nach einer weiteren Stunde war auch dieses Fussballfest vorbei und die 4 Genossen gingen nach Hause um sich wieder aufzuwärmen. Am darauffolgenden Montag wollte dann auch Reto Mittler seinen 4 Mitgenossen in keiner Weise nachstehen und ging ebenfalls Schnee schaufeln. Fabio Pedretti, Tomislav Simasek, Markus Strobl, Andreas Sulzberger und Reto Mittler zeigten jenen Kampfgeist, den auch schon einst ihre Grossväter in Buchthalen praktizierten.
Anfangs bis Mitte Februar 1999 war dann jene Zeit, die in heutigen Geschichtsbüchern unter dem Titel Internetkrieg zu finden ist. Traktor Gruben trieb Spartak Buchthalen mit verschiedenen Gästebucheinträgen bis zum Rande aller erzwingbaren Geduld. Alle Buchthaler Tugenden wurden fortlaufend ins schlechte Licht gerückt. Bevor die Buchthaler Sozialarmee aber ihre nuklearen Sprengsätze zum Einsatz bringen musste, normalisierten sich die Gästebucheinträge der Traktoren wieder und die allgemeine Lage durfte als entspannt betrachtet werden. Als dann am 3. März ein hirnloser Blindling einen Eintrag ins Gästebuch von Spartak Buchthalern machte, der an Beleidigungen kaum zu übertreffen war stellten sich sogar die militantesten Traktoren auf die Seite der Buchthaler um sich gemeinsam dem Feind des Humors aufzulehnen.
Am 21. Februar konnte das erste Training im Jahre 1999 absolviert werden. Eine willkommene Abwechslung für die kalt gewordenen Muskeln. Einige Tage später liefen bereits Verhandlungen mit der Firmensportmannschaft SIG 2 für einen ersten Ernstkampf. Da Manager Carrard zu jener Zeit in Zürich wohnhaft war, konnte er nur begrenzt mithelfen organisatorische Arbeiten für Spartak Buchthalen zu erledigen. Glücklicherweise sprang aber sofort Finanzchef Sulzberger für ihn ein und legte das Spiel gegen SIG auf den 16. April in Beringen fest. Wer aber dachte, Spartak Buchthalen würde bis zum ersten Spiel von der Bildfläche verschwinden um sich ausschliesslich dem Training zu widmen, der hatte sich getäuscht. Noch im Monat März liessen die Genossen Pedretti und Sulzberger verkünden, sie werden sich in Zukunft für eine Umwandlung der Passivmitglieder in Gönner einsetzen. Falsche Erwartungen der Passivmitglieder und nur schwer tragbare finanzielle und zeitliche Aufwände für die Fussballgenossenschaft und ihre Mitglieder waren die Gründe für diesen Schritt.
Ebenfalls im März hatte Spartak Buchthalen leider zwei Rücktritte zu beklagen. Die Torhüter Peter Rietmann und Dominik Vogel wollten sich künftig vermehrt anderen Interessen widmen. Immerhin bot Genosse Rietmann an als Notfallgoali bei Spartak einzuspringen, sollte es die Situation erfordern. Hatte man sich nun bei Spartak Buchthalen ohnehin schon um die vertraglichen Angelegenheiten zu kümmern, so löste man auch den seit längerer Zeit eingefrorenen Vertrag mit Samie Witzig auf.
Währenddem sich Spartak Buchthalen noch immer in der Vorbereitungsphase befand, wurden die Konkurrenten Traktor Gruben und Tupolev 1847 bereits aktiv. Der 11. April wurde der Tag des 1. Aufeinandertreffens der beiden Spartak-Imitationen. Entgegen aller Erwartung endete das Spiel auf dem Fussballplatz Gruben mit einem für Traktor Gruben mageren 3:3. Traktor Gruben hatte sich wohl am 10:2 Sieg von Spartak im vergangenen Herbst orientiert und das Spiel auf die leichte Schulter genommen.
So sehr sich Spartak Buchthalen an diesem 11. April auch mit Tupolev freute, viel grösser war die Enttäuschung, als 5 Tage später das Spiel gegen SIG 2 wegen Regen abgesagt werden musste. Die Vorbereitungsphase sollte also noch andauern. Die Buchthaler Genossen wurden immer ungeduldiger. Um wenigstens wieder einmal etwas Ähnliches wie ein richtiges Fussballspiel zu bestreiten, bat man Tupolev zu einem Freundschaftsspiel am 18. August, also nur zwei Tage später. Obwohl es an diesem Sonntag stark regnete und der Grubenplatz gesperrt war, trotzten 11 Buchthaler, 5 russische Flieger und 2 Traktoren den Umständen und das 9 gegen 9 Spiel konnte ohne weitere Zwischenfälle über die Bühne gehen. Die Mannschaft mit dem 100%-igen Spartak-Anteil gewann.
Fast ein Monat später, nämlich am 16. Mai, konnte der erste Ernstkampf im Jahre 1999 endlich stattfinden. Tupolev 1847 war der Gegner. Nun wollte man zeigen, dass man die Mannschaft bezwingt, welche gegen Traktor Gruben ein 3:3 zu Stande gebracht hatte. Doch das Spiel endete in einem Debakel. Spartak Buchthalen verlor die Partie mit 3:4 und durfte sich über das knappe Ergebnis noch glücklich schätzen. Es war wohl eines der schlechtesten Spiele, welches Spartak Buchthalen seit seiner Gründung an den Tag legte. Alle Spartak-Spieler verkauften sich deutlich unter ihrem Wert. Einzig Strobl, Baumann und Frey zeigten eine halbwegs annehmbare Leistung. Das mit Abstand schlechteste Spiel seiner Spartak-Karriere demonstrierte auch Kapitän Mittler. Als Krönung seiner schwachen Leistung verschoss er in der 2. Spielhälfte sogar noch einen umstrittenen Elfmeter. Spartak Buchthalen zeigte wirklich ein unansehnliches Spiel. Das Mittelfeld war kaum vorhanden und die müden Stürmer scheiterten nicht selten am gegnerischen Torhüter Kurz. Immerhin konnten Müller und Sulzberger je ein Tor erzielen. Strobl, der einmal mehr als Notfallgoali einsprang war ohne Zweifel der Hauptverantwortliche für das für Spartak schmeichelhafte Ergebnis. Er konnte nicht nur unzählige Torschüsse abwehren, er verwandelte auch souverän einen Elfmeter für Spartak Buchthalen (ebenfalls in der 2. Spielhälfte). Dennoch, das Spiel war (und ist heute noch) ein äusserst peinlicher Auftritt von Spartak Buchthalen. Als kleine Beilage sozusagen gab Torhüter Michael Leonhardt, am selben rabenschwarzen Tag, seinen Rücktritt bekannt. Er versicherte aber, dass er seinen Rücktritt schon vor längerer Zeit geplant hatte und dieser nicht im direkten Zusammenhang mit dem Spiel gegen Tupolev stand. Tatsächlich war Michael Leonhardt in den vergangenen Monaten nur auf dem Papier Mitglied der ehrenwerten Buchthaler Fussballgenossenschaft.
Am späteren Abend des 16.5.1999 stand Trainer und Vizepräsident Pedretti den Journalisten Rede und Antwort: "Ich befinde mich zur Zeit in einer schwierigen Situation. Es sind in der Vergangenheit vom Präsidium und von den Spielern aber eben auch von mir als Trainer einige Fehler gemacht worden, die zu diesem schwachen Spiel geführt haben. Mangelnde Disziplin und Selbstüberschätzung sind sicherlich die Hauptursachen für die heutige Niederlage. Auf jeder Ebene unserer Fussballgenossenschaft hat man es versäumt dem ein Ende zu setzen und nun wurde uns heute die Rechnung präsentiert. Zum Spiel selber: Ich habe eine Mannschaft von Tupolev gesehen, die ohne Zweifel einige Fortschritte seit dem letzten Oktober gemacht hat. Von Spartak Buchthalen hingegen habe ich ein nervöses, chaotisches Spiel gesehen. Über das löchrige Mittelfeld verliere ich besser erst gar kein Wort. Genossinnen und Genossen, ich möchte mich im Namen von Spartak Buchthalen bei all unseren treuen Fans entschuldigen, für das schwache Spiel und für die Fehler, die davor gemacht wurden. Ich gebe ihnen mein Wort als Buchthaler, morgen im Spiel gegen die Ärzte&Anwälte wird eine völlig andere Mannschaft auf dem Spielfeld stehen", so Pedretti.
Dann verschwand auch Pedretti von der Bildfläche und bis zum folgenden Montag Abend ward kein Mitglied der Fussballgenossenschaft mehr gesehen. Ganz egal was Pedretti in diesen Stunden mit seinen Spielern gemacht hatte, es zeigte seine Wirkung. Gegen die Ärzte&Anwälte stand eine vollkommen andere Mannschaft auf dem Rosenbergplatz. Die Spieler trugen zwar grösstenteils die selben Namen wie am Vorabend, zeigten jedoch einen ganz anderen Fussball. Wie schon mindestens ein Jahr nicht mehr trat Spartak Buchthalen als eine Einheit auf. Während der gesamten Spielzeit liess man sich nie in Bedrängnis geraten, wie noch wenige Stunden zuvor im Spiel gegen Tupolev. Das von Pedretti immer und immer wieder geforderte Deckungsverhalten und das Spiel über die Flügel, funktionierte wie in besten Spartak Tagen. Spartak Buchthalen zeigte Fussball vom Feinsten zu dem alle Spieler beitrugen. So endete das Spiel vom 17. Mai auch mit einem hochverdienten 6:0 Sieg. Im Tor stand für einmal Gianni Provenzano (PTT) und hielt alles was auf ihn zukam - sogar einen selbstverschuldeten Penalty. Spartak Buchthalen meldete sich mit dem bis anhin vielleicht stärksten Spiel zurück, wenn man auch noch anfügen muss, dass die Ärzte&Anwälte sicherlich nicht zu den schwierigsten Gegnern zählten. Der 6.6.1999 ist wohl ein Tag, dem vor allem in den Schriften von Traktor Gruben grosse Bedeutung zukommt. Dennoch ist er auch für Spartak Buchthalen interessant. Da die Traktoren das 3:3 gegen Tupolev vom 11. April aus verschiedenen Gründen nicht anerkannten (Platzverhältnisse, zu wenige Spieler, ...), forderte man eine Revanche. Ob Sieg oder Niederlage, diesmal sollte es keine Ausflüchte mehr geben. Es wurde ein Spiel, welches seine Prägung in harten Zweikämpfen und in einer beidseits schwachen Chancenauswertung fand. Wie schon gegen Spartak Buchthalen dominierte Tupolev das Spiel und gewann mit einem knappen, wenn auch verdienten 1:0. Zu verdanken hatten sie den grossen Triumph ihrer noch jungen Vereinsgeschichte aber auch einem Genossen von Spartak Buchthalen. Markus Strobl stand einmal mehr in seiner erfolgreichen Fussballerkarriere zwischen den Tropfosten und war vielleicht einmal mehr der beste Spieler auf dem Feld. Es versteht sich von selber, dass er nach dem Spiel noch ins Spartaktraining kam.
Nun befand sich Traktor Gruben in einem Tief und Spartak Buchthalen auf dem aufsteigenden Ast. Einmal mehr war am 13.6.1999 die Zeit für ein Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften gekommen. Sollte es Spartak Buchthalen diesmal schaffen die schwarzen Flecken des Fussballs zu bezwingen? Vieles sprach dafür, allem voran das starke Spiel gegen die Ärzte&Anwälte. Auf die schwache Vorstellung der Traktoren gegen Tupolev durfte man sich aber nicht verlassen. Die Vergangenheit bewies schon damals, wie es Traktor Gruben immer wieder verstand sich mit kurzfristigen Neuverpflichtungen zu verstärken. Zudem kam natürlich noch, dass eine Niederlage gegen Spartak viel schwerer zu tragen sein würde, als es diejenige gegen Tupolev war. Doch Spartak Buchthalen strahlte grosse Zuversicht, aber keineswegs Selbstüberschätzung, aus. Sogar kritische Genossen wie Sulzberger und Pedretti glaubten fest daran, dass die Zeit nun endlich gekommen sei Traktor Gruben dem Erdboden gleichzumachen. Obwohl nun alle an einen Sieg glauben durften, musste man vorsichtig mit diesem schönen Gefühl umgehen. Denn Spartak Buchthalen hatte vor allem ein grosses Handicap: Im Jahre 1999 konnte erst ein Spiel auf dem grossen Feld bestritten werden, nämlich jenes gegen Tupolev, aus welchem die schmerzliche 3:4 Niederlage resultierte.
Bis zum 13.6.1999 stieg die Spannung ins unerträgliche. Vor allem auf Seiten von Spartak fragte man sich, wie wohl Trainer Pedretti vorgehen würde. Tatsächlich liess er schon Bruchteile eines Plans von einem neuen Spielsystem durchsickern, die auf eine Viererabwehrkette plus einen dahinter stehenden Libero hindeuteten. Eine weitere Frage, die vorerst im Raum stehen blieb, war, wie Pedretti es diesmal mit seinem grossen Kader handhaben würde. Sollten einige Spieler gar ganz auf ihren Einsatz verzichten müssen? Zugegeben, dies hätte dann bereits gegen die Ideologie von Spartak Buchthalen verstossen, was Pedretti mit einem Sieg und zahlreichen anderen Gründen hätte rechtfertigen müssen. Ungewiss war auch wieder einmal die Torwartfrage. Den talentierten Strobl wollte man nur ungern zum hintersten Mann verdammen. Dominik Vogel musste schon zum Vornherein absagen und auch Gianni Provenzano sprach Zweifel über sein Kommen aus. Mit Michael Leonhardt durfte schon gar nicht mehr gerechnet werden. Alle Spekulationen hin oder her, man musste sich bis zum Sonntag in Geduld üben.
Sonntag, 13.6.1999. Optimale Wetter- und Platzverhältnisse. Die vielen Fragen, die anfangs Woche um Spartak aufgetaucht waren, sollten erst in letzter Minute beantwortet werden. Bekannt war nur eines: Spiel gegen Traktor auf dem Fussballplatz Gruben um 18.30 Uhr.
40 Fans erschienen um sich den Klassiker zu Gemüte zu führen. Nicht mehr ganz so viele wie in vergangenen Jahren. Zahlreich wie immer erschienen aber die Spartak Spieler: M. und L. Boller, Ott, Sulzberger, Strobl, M. und R. Mittler, Severus,Ch.Baumann und sein Bruder Dominik, Pedretti, Frey, Witzig, Rychen, Kölla, T. und U. Wüthrich, Bouza und zur Freude aller Buchthaler, Gianni Provenzano. Nach dem Eintreffen dieser 18 Spieler und nach der Einwärmphase, gab dann Pedretti endlich seine Taktik preis. Das selbe Spielsystem, also 4-4-2, aber ein anderes Auswechslungssystem. Freie Auswechslungen innerhalb vorgegebener Grenzen ( mehr darf hier aus Geheimhaltegründen nicht erwähnt werden). Wenige Minuten später folgte bereits der Anpfiff. Spartak Buchthalen begann mit Torhüter Provenzano, Libero Reto Mittler (!), Severus, Baumann, Pedretti, L. Boller, Sulzberger, Strobl, M. Mittler, M. Boller und T. Wüthrich. Spartak startete hochkonzentriert. Unsicherheiten wie gegen Tupolev waren nicht mehr zu sehen. Schon nach wenigen Minuten ging Spartak Buchthalen durch Sulzberger mit 1:0 in Führung. Ein Tor, welches der schwache Traktor Goali auf seine Kappe nehmen musste. Es sollten noch zwei weitere Tore folgen, bis Traktor Gruben eine Auswechslung ihrer Nr. 1 vornahm. Doch auch die Feldspieler von Traktor taten sich schwer gegen die souverän wirkenden Buchthaler, die ihren 3:0 Vorsprung sicher in die Pause brachten. Die Spieler und die Fans freuten sich natürlich über diesen Vorsprung, jedoch konnten sich alle noch an die früheren Duelle gegen Traktor erinnern, wo das Spiel nicht selten in der 2. Spielhälfte zu Gunsten von Traktor Gruben kippte. Und diese Sorgen waren nicht unberechtigt. Von Beginn der 2. Halbzeit an trumpften die Traktoren voll auf. Das Spiel drohte fast schon sich einmal mehr zu wenden. Doch Spartak Buchthalen kämpfte um dies zu verhindern. Mit Erfolg! Obwohl Traktor Gruben einige sehr gute Angriffe zu Stande brachte, fand ihre Offensivphase schon bald wieder ein Ende und Spartak Buchthalen gewann zunehmends die Oberhand. Es folgten dann noch zwei weitere Spartak-Tore. Da Traktor Gruben gegen Ende des Spiels einen unberechtigten Elfmeter zugesprochen bekam und dieser auch verwandelt wurde, lautete der Endstand schliesslich 5:1 für Spartak. Lange hatte es gedauert, viele Opfer mussten erbracht werden, doch an diesem Sonntag war es Spartak Buchthalen endlich gelungen Traktor Gruben zu besiegen. Es war ein Sieg, zu dem alle Genossen beigetragen hatten. Gianni Provenzano hielt wie ein Weltmeister, Reto Mittler zeigte, dass er als Libero mindestens genau so gut ist wie als Mittelfeldspieler, Pedretti, Baumann, Severus, Frey und Witzig liessen den gegnerischen Stürmern fast keine Freiheiten. Die Mittelfeldspieler agierten zwar zu Beginn etwas zu offensiv, gewannen aber vermehrt Einklang mit der Mannschaft, je älter das Spiel wurde. Eine absolut tadellose Leistung zeigten auch die Spartak Stürmer. Thomas und Urs Wüthrich, Amancio Bouza und Marius Boller kämpften nicht nur für sich, sondern auch viel für die Mannschaft. Ein überraschend starkes Spiel war aber vor allem von Marc Mittler zu sehen. Er zeigte, wie gut er sich schon ins Team eingefügt hatte. Einen Kurzauftritt im Spiel war übrigens auch dem jüngeren Bruder von Christoph Baumann, Dominik, vergönnt, der sich an vergangenen Sonntagen hin und wieder im Spartak Training blicken liess.
Am Abend dieses 13.6.1999 waren alle Fehler, die Spartak Buchthalen in der Vergangenheit gemacht hatte vergessen. An keinem Mitglied der Genossenschaft wurde mehr gezweifelt, den unterm Strich blieb nur eines: Spartak Buchthalen bezwang den Erzrivalen Traktor Gruben nach jahrelangem Kampf mit 5:1, höher als Traktor je gegen Spartak gewonnen hatte. Alle angereisten Spieler kamen zu ihrem Einsatz und alle zusammen waren mitverantwortlich für diesen grossen Triumph. Viva Spartak, viva Karl Marx, hasta la victoria siempre!
Das grosse Saisonziel war nun erreicht. Eigentlich hätten sich die Buchthaler Genossen nun etwas Erholung verdient: Karibik, Champagner, Massagen... Doch ihre Bescheidenheit und ihre Ideologie verbot ihnen die 20 Millionen Gage für solche Sachen auszugeben. Also kaufte man sich neue Waffen und vergrub sie an einer geheimen Stelle tief unter der Erde im Buchthaler Wald um für die Revolution vorbereitet zu sein.
Die folgenden drei Wochen waren der physischen Regeneration durch lockeres Training gewidmet. Am 3. Juli jedoch galt es bereits wieder ernst. Dann nämlich als Spartak Buchthalen mit zwei Mannschaften am Grümpelturnier in Bargen teilnahm: Spartak Buchthalen- rot und Spartak Buchthalen- links. Spartak Buchthalen- rot durfte bereits am Samstag spielen. Strobl, Pedretti, Bouza, Baumann, Mittler, Witzig und Sulzberger traten gleich im ersten Spiel gegen Traktor Gruben an. Aus der 8-minütigen Partie resultierte ein 2:0 Erfolg für Spartak. Der Gegner des 2. Gruppenspiels hiess AVT Thayngen, eine von Spartak verhasste Bauern-Fascho-Mannschaft. Doch das Gesindel hatte es in sich, zumindest fussballerisch betrachtet. Nur mit viel Mühe konnte Spartak Buchthalen das 0:0 über die Zeit bringen. Dann, nur etwa 20 Minuten später, folgte das Spiel gegen Chnellä Drü, den Vorjahressieger. Bei Chnellä Drü spielte die Crème de la Crème von Traktor Gruben plus noch zwei weitere Topspieler. Eine Niederlage wäre für Spartak keine Schande gewesen. Diese traf jedoch gar nicht erst ein. Spartak Buchthalen kämpfte hart und war Chnellä Drü durchaus ebenbürtig. 1:1 das Schlussresultat. In den restlichen Gruppenspielen siegte Spartak Buchthalen- rot mit 2:0 (Gegner: BSE Rinderwahn) und 4:1 (Bob Rooney Disciples) und belegte zusammen mit Chnellä Drü den 2. Schlussrang in der Gruppe, was das Weiterkommen sicherstellte.
Am Sonntag Morgen durfte dann auch Spartak Buchthalen- links in den Kampf ziehen. Kölla, U. Wüthrich, Rychen, M. Mittler und Ch. Baumanns Brüder Dominik und Thomas spielten gegen Mannschaften wie NO MA'AM, Wiechser Tabellenstürmer, Sparverein Bargen, The Mentals Go Bargen und erreichten den 3. Schlussrang in ihrer Gruppe. Präsident Urs Wüthrich zeigte in einem dieser Gruppenspiele was für ein vorbildlicher Kämpfer er war, indem er einem seiner Gegenspieler die Nase blutig schlug (natürlich nur versehentlich). Einen ähnlichen Zwischenfall gab es übrigens auch bei Spartak Buchthalen- rot, wo der temperamentvolle Andreas Sulzberger dafür sorgte, dass einer seiner Gegner hinkend das Spielfeld verlassen musste. Sulzbergers Kommentar dazu: "Der hatte ja eh schon einen Gehfehler."
Am Sonntag, 4. Juli 1999 gegen 17 Uhr begann für Spartak Buchthalen- rot die Finalrunde. Der Gegner: The Mentals Go Bargen. Nach hartem Kampf und etwas Glück (nicht geahndetes Handspiel von Baumann) zog Spartak Buchthalen- rot dank ihres 2:1 Sieges ins Halbfinal ein.
Den stärkeren Gegner im ¼-Final erhielt Spartak Buchthalen- links, nämlich Chnellä Drü. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass die Buchthaler schon bald mit 1:0 im Rückstand lagen. Es war aber alles andere als ein hoffnungsloser Kampf. Markus Strobl, der mittlerweile in beiden Spartak-Mannschaften im Tor stand zog kurz vor Spielende mit in den Angriff und erzielte ein wunderschönes Kopfballtor. Unglücklicherweise ereilte aber kurz darauf den Genossen Rychen ein Missgeschick. Gerade er, der während dem ganzen Turnier so souverän spielte, gab einen katastrophalen Rückpass, der vom Gegner gnadenlos ausgenutzt wurde. Dann war das Spiel zu Ende. Spartak Buchthalen- links unterlag mit 2:1 und schied aus dem Turnier aus.
Nach etwa 30-minütiger Pause folgten dann die beiden Halbfinals der "Aktiven". Chnellä Drü besiegte BSE Rinderwahn mit 1:0 ohne mit der Wimper zu zucken. Spartak Buchthalen- rot hatte erneut gegen Fascho Thayngen zu spielen. Während des Spiels wurde Spartak nicht nur von den eigenen Genossen, sondern auch von Traktor Gruben und Chnellä Drü lautstark angefeuert. Die Sympathien vieler anderer Zuschauer galten aber den Thayngern. Die Buchthaler und die Traktoren wollten um jeden Preis verhindern, dass diese Thaynger, die sich vor allem durch ihren unsportlichen Ehrgeiz unbeliebt machten, am Ende noch das Turnier gewinnen. So wurde es dann auch ein erbarmungsloses Spiel, bei dem sich nichts geschenkt wurde. Diesmal dominierte aber Spartak Buchthalen und gewann verdient mit 1:0.
Chnellä Drü gegen Spartak Buchthalen- rot lautete nun das grosse und würdige Finale. Wie es die grossen Finals aber an sich haben, wurde auch dieses Spiel für die Zuschauer relativ langweilig. Die harten Zweikämpfe im Mittelfeld waren noch das interessanteste, was das von Taktik geprägte Spiel für die Fans zu bieten hatte. Einen kleinen Unfall gab es auch noch zu beklagen. Kapitän Mittler und Spielertrainer Pedretti prallten unglücklich mit den Köpfen zusammen, worauf Pedretti gezwungen war das Spiel vorzeitig zu verlassen. Am Ende der regulären Spielzeit schliesslich leuchtete immer noch 0:0 auf der Super High-Tech Grossanzeige. Es folgte der Penaltykrimi. 1. Schuss: Chnellä Drü => Tor, 1:0. 2. Schuss: Strobl => Tor, 1:1. 2:1. Bouza verschiesst, 2:1. Chnellä Drü trifft zum dritten Mal und verteidigt seinen Titel. Trotzdem, von Trauer konnte auch bei den Buchthalern nicht die Rede sein. Tatsächlich waren beide Mannschaften von Spartak weiter gekommen, als man erwartet hatte. Der 2. und 5. Schlussrang bei 11 Mannschaften war eine Bestätigung der guten sportlichen Verfassung in der sich Spartak Buchthalen damals befand. Nach diesem erfolgreichen Turnier, welches Traktor Gruben übrigens auf Rang 11 beendete, war es dann endlich soweit: Die Sommerpause hatte begonnen. Als Dank an seine Mannschaft liess Trainer Pedretti sogar zwei Mal das Training ausfallen. Im Sommer 19998 wäre so etwas noch unvorstellbar für ihn gewesen.
Ende Juli 1999 gab Gründungsmitglied Andy Wüthrich seinen vorläufigen Rücktritt als Spieler bei Spartak Buchthalen bekannt. Er werde aber weiterhin Juristischer Berater der Buchthaler Fussballgenossenschaft bleiben, fügte Wüthrich hinzu. Im selben Zeitraum war aber bereits wieder ein neuer und dennoch altbekannter Fussballer im Gespräch. Dominic Metzger besuchte am 1. August nach vielen Eskapaden endlich einmal wieder ein Spartak-Training. Sein Bruder und persönlicher Manager, Marius Metzger, hatten verlauten lassen, dass Dominic wieder fit und motiviert genug sei bei Spartak Buchthalen mitzuspielen. Im Training vom 1. August demonstrierte Dominic auch, dass er von seinem Talent nichts eingebüsst hatte.
Obwohl Dominic Metzger ein makelloses Training absolvierte, trat das Präsidium von Spartak Buchthalen den Gebrüdern Metzger noch etwas verhalten entgegen. "Wir möchten noch die nächsten zwei oder drei Trainings abwarten, bevor wir den Metzgers einen Vertrag offerieren", meinte Trainer und Vizepräsident Pedretti.
Am Mittwoch, 18. August verhalf die "Schaffhauser Nachrichten" dem Alternativfussball zu frischer Popularität. In einer Beilage wurde ausführlich über Traktor Gruben, Tupolev 1847, BSE Rinderwahn und Spartak Buchthalen berichtet. Gleich am darauffolgenden Tag konnte auf der Homepage von Spartak Buchthalen der 1000. Besucher registriert werden.
Am 28. August war es dann soweit. Dominic Metzger schrieb Genossenschaftsgeschichte, als erster Fussballer weltweit, der zwei mal einen Vertrag bei Spartak Buchthalen unterschrieb. Dominic Metzger ist nach Buchthalen zurückgekehrt. Um seine Solidarität zu Buchthalen auf die Probe zu stellen, setzte man ihn schon am 7. September in ein Flugzeug nach Amerika. In Santa Barbara (Kalifornien), also quasi in der Höhle des Löwen, sollte er als Botschafter Karl Marx' fungieren, gegen die Dekadenz ankämpfen und den Versuchungen des Kapitalismus widerstehen um somit seine Verbundenheit und Treue gegenüber Buchthalen zu demonstrieren. Metzgers Abschlusstraining fand am 29. August auf der Munotwiese statt. 17 Genossen, mehr als in irgend einem Spartak-Training zuvor, erschienen zu seinen Ehren, wohlwissend, dass er vor einer schwierigen Mission stand, von der er vielleicht nie mehr zurückkehren würde.
Nachdem D. Metzger heil in Santa Barbara angekommen war, stellte sich bei Spartak Buchthalen wieder der Alltag ein. Froh war man über die wiedererlangte Ruhe in Buchthalen.
Nach den zwei Wochen Sommerpause und den vielen guten Trainings wurde es bald wieder Zeit für einen Ernstkampf. Der Gegner hiess diesmal Dynamo Rosenberg. Dynamo Rosenberg war nichts anderes als die altbekannte Mannschaft Ärzte&Anwälte, bei der man sich nach fast zwei Jahren endlich einmal über ihren richtigen Namen erkundigt hatte. Das Spiel fand am 20.9.1999 wie gewohnt auf dem Rosenbergplatz in Neuhausen statt. Traurigerweise war es das erste Spiel von Spartak Buchthalen, bei dem es wirklich keine einzigen Zuschauer hatte. Trotzdem wollten die Buchthaler Genossen natürlich ihr Bestes geben. Spartak Buchthalen trat nur mit 12 Spielern an, alle anderen Genossen waren verhindert. Pedrettis Startelf barg einige Überraschungen in sich. Im Tor stand der bisher unbekannt Marius Koch, ein Feldspieler von Tupolev 1847. Auf der Liberoposition fand sich, wenn auch nur widerwillig, zum ersten Mal Pitti Witzig wieder. Ein gewisser Benny Büchel begann das Spiel auf der linken Abwehrseite. Büchel, ein Bekannter der Wüthrichs, hatte schon einige Trainings mit Spartak absolviert. Im rechten Mittelfeld spielte Thomas Haller, ein Buchthaler und Spartak- Sympathisant. Eine weitere Überraschung war auch, dass M. Mittler als linker Stürmer eingesetzt wurde. Pedretti befand sich offensichtlich in einer Experimentierphase.
Das Spiel begann nach 20 Uhr, wie es gegen Dynamo üblich war. Der strömende Regen und die wenigen Scheinwerfer sorgten für miserable Platz- und Sichtverhältnisse. Obwohl Spartak die erste Spielhälfte leicht dominierte, war es ein enttäuschendes Spiel. Zu sehr musste man an das letzte Aufeinandertreffen im Frühling denken. Doch es war auch nicht einfach, zumal viele wichtige Spieler fehlten. Dies durfte aber nicht als einziger Grund für die enormen Zuordnungsprobleme der Buchthaler verstanden werden. Nur wenige Spieler hielten sich an ihre Positionen, was zu einem regen Durcheinander führte. Glücklicherweise war aber auch von Dynamo nicht viel zu sehen. Der beste Spieler der ersten Spielhälfte war ohne Zweifel Markus Strobl. Er, der von Pedretti einmal mehr im zentralen Mittelfeld eingesetzt wurde, lief sehr viel und krönte seine gute Leistung mit dem 0:1 gleich nach der Pause. Ansonsten war von Spartak vor allem offensiv nichts zu sehen. Aufgrund des durchnässten Bodens, der schlechten Sicht und der sinkenden Konzentration häuften sich die Fehlpässe beidseits, je älter das Spiel wurde. In der 2. Spielhälfte geriet Spartak Buchthalen dann immer mehr unter Druck, konnte das 0:1 aber bis zum Schluss halten. In der letzten Minute bekam Dynamo Rosenberg noch eine Freistoss aus günstiger Position zugesprochen. Der gute Schuss ging an die Latte und Spartak Buchthalen kam noch einmal mit einem blauen Auge davon.
Die besten Spartak- Spieler waren neben Strobl auch Witzig, der bei seinem ersten Einsatz als Libero eine sehr gute Figur machte, und der von Tupolev ausgeliehe Torhüter Koch, der einige gute Paraden zeigte. Alles in Allem war es aber ein schwaches Spiel mit dem glücklicheren Ausgang für Spartak Buchthalen.
Am Sonntag 26. September wurde Spartak Buchthalen gebeten am Plauschturnier auf dem Grubenplatz teilzunehmen, da eine andere Mannschaft kurzfristig absagen musste. Neben dem Organisator Traktor New Wave vertrat auch noch BSE die Ehre der Schaffhauser. Im 1. Spiel traf Spartak Buchthalen aber auf Hikuli. Die Mannschaft aus dem Kanton Zürich, deren Mitglieder im Durchschnitt eine Kopf grösser waren als die Genossen aus Buchthalen machten einen sehr professionellen Eindruck. Doch Spartak zeigte ein gutes Spiel. Im Tor stand Strobl, Libero war nun zum 2. Mal Pitti Witzig. Die Abwehrreihe setzte sich aus Baumann, Pedretti und Haller zusammen. Wie gewohnt waren M. Mittler, Sulzberger, Müller und neu auch Büchel im Mittelfeld und Bouza bzw. Th. Wüthrich auf den Flügelpositionen zu sehen. Spartak Buchthalen gewann das 30-minütige Spiel mit 2:1, Sulzberger und Bouza erzielten die Tore für Buchthalen.
Im 2. Spiel gegen Rorschach unterlag Spartak Buchthalen mit 0:1. Der Sieg für die St. Galler war zwar knapp, ging aber durchaus in Ordnung. Im 3. Spiel traf Spartak auf Traktor New Wave. Mittlerweile hatte auch Kapitän Mittler den Weg zum Fussballplatz gefunden und verstärkte das Mittelfeld. Das Spiel endete 0:0, was etwas enttäuschend für Spartak war, da man die Partie eigentlich dominierte. Leicht frustriert trat man dann zum 4. und letzten Spiel gegen BSE Rinderwahn an. Spartak Buchthalen gewann das Spiel mit 6:0. Dies war zugleich das höchste Ergebnis des gesamten Turniers. Der Sieg war hochverdient. Sulzberger, der mit Pedretti im zentralen Mittelfeld agierte, traf gleich drei mal für Spartak und erinnerte daran, dass er eigentlich der Goalgetter der Mannschaft ist. Neben Sulzberger trafen auch die Stürmer Bouza und T. Wüthrich. Sehr stark spielte auch wieder Marc Mittler auf seiner Lieblingsposition im rechten Mittelfeld.
Nachdem alle Mannschaften ihre 4 Spiele bestritten hatten zeigte sich folgende Schlussrangliste:
  1. Rorschach
  2. Spartak Buchthalen
  3. Traktor New Wave
  4. Hikuli
  5. BSE Rinderwahn
Obwohl es für Spartak nicht ganz zum Sieg gereicht hatte, war es ein sehr schönes Turnier. Alle Mannschaften demonstrierten guten und fairen Fussball. Vor allem die Buchthaler Genossen zeigten nach der schwachen Vorstellung in Neuhausen, dass sie das Fussballspielen noch nicht verlernt hatten. Im Spiel gegen Hikuli brillierte insbesondere auch Benny Büchel, der vom zentralen Mittelfeld aus viele präzise Pässe schlug. Im Spiel gegen Rorschach hatte sich Spartak deshalb etwas schwer getan, da die St. Galler sehr viel Druck erzeugten, was ähnlich wie gegen Tupolev einige Unsicherheiten hervorrief. Das Spiel gegen New Wave hätte Spartak vielleicht gewinnen können, doch auch das 0:0 war sehr zufriedenstellend, wenn man bedenkt, dass Spartak Buchthalen knapp 2 Jahre zuvor der selben Mannschaft am selben Ort mit 3:8 unterlag. Der 6:0 Sieg gegen BSE war dann die Krönung der kämpferischen Spartak- Leistung an diesem Sonntag. Sehr stark spielte wieder einmal Libero R. Mittler und auch das Sulzberger-Pedretti- Mittelfeld harmonierte sehr gut.
Der 2. Schlussrang für Spartak Buchthalen ging voll und ganz in Ordnung, da er hart erkämpft war. Der Einsatz aller Buchthaler Genossen stimmte in allen 4 Spielen.
Noch im Monat September trat Benny Büchel Spartak Buchthalen offiziell bei.
Der Monat Oktober des Jahres 1999 begann für Spartak Buchthalen nicht sehr verheissungsvoll. Obwohl man mit Ochsen Beringen seit langem eine Rechnung offen hatte, die am 8.10. beglichen werden sollte, hielt sich die Motivation der Buchthaler Fussballer in Grenzen. Zum Abschlusstraining am 3. Oktober erschienen nur vier Genossen, lediglich 6 sagten für das Spiel gegen die Ochsen zu. Trainer und Vizepräsident Pedretti besuchte daraufhin das Training von Traktor Gruben um den Erzrivalen um 4 Aushilfsspieler zu bitten. Die Traktoren sagten natürlich ohne zu zögern zu. Libero G. Della Schiava , Verteidiger Ludescher und die Mittelfeldspieler Pascal Gabon und I. Della Schiava. Für "Al" Gabon war dies bereits der zweite Einsatz für Spartak.
Am 8.10.1999 in Beringen erschienen neben den 4 Traktoren noch die Buchthaler Bouza, T. Wüthrich, M. Mittler, Severus, Pedretti, M. Boller, Torhüter Provenzano sowie Sebastian, der jüngste des Mittler Clans. Die Spartak/Traktor- Equipe stand nun vor einer schwierigen Aufgabe. Ein uneingespieltes Team gegen eine perfekte organisierte Mannschaft aus Beringen. Und es wurde ein harter Kampf. Entgegen den Erwartungen zeigte Spartak ein sehr starkes Spiel. Allen voran M. Boller, der erst auf die 2. Halbzeit zu seiner Mannschaft stiess. Aber auch Pedretti, der für einmal auf der Vorstopperposition spielte, Traktor Gabon und Marc Mittler brachten sehr gute Leistungen. Auf eine mehr als solide Leistung durfte nach dem Spiel auch Torhüter Provenzano blicken. Spartak Buchthalen legte einen grandiosen Start hin und konnte das Spiel dominieren. Doch wie das Leben so spielt, lagen die Buchthaler kurz vor der Pause mit 3:0 im Rückstand, trotz ihrer deutlich positiven Chancenbilanz und den grösseren Spielanteilen. Verantwortlich für die Beringer Tore, waren drei individuelle Fehler, die von den abgeklärten Ochsen eiskalt ausgenutzt wurden. Thomas Wüthrich, der eher schwach Spielte, sorgte mit seinem Tor für den 3:1 Pausenstand. Nach der Pause dominierten die Buchthaler weiterhin die Partie. Dem Traktor Ivan Della Schiava gelang es in dieser Phase den 3:2 Anschlusstreffer zu erzielen. Spartak Buchthalen hatte auch in der zweiten Halbzeit viele Chancen. Ein Missverständnis zwischen Libero Giorgio Della Schiava und Provenzano führte jedoch zum 4:2 für Ochsen Beringen. Dies war zugleich das Endergebnis. Gianni Provenzano, leicht enttäuscht über die Niederlage gab unmittelbar nach dem Spiel folgenden Kommentar ab: "Besser wie wir heute kann man gar nicht spielen." Und Pedretti fügte hinzu: "Ja, das ist wahr. Wir agierten über das ganze Spiel hinweg sehr druckvoll und trotz unserem All-Star- Team funktionierte das Zusammenspiel. Der Grund für diese Niederlage ist ganz klar in unserer schwachen Chancenauswertung und in den wenigen individuellen Fehlern zu suchen. So betrachtet geht auch dieser Sieg für die Beringer in Ordnung."

Gut eine Woche nach dieser Niederlage hätte eigentlich das Spiel gegen die Umweltnaturwissenschaftler der ETH Zürich stattfinden sollen. Der Spruch "Nieder mit den Zürchern" wurde jedem Buchthaler auf die Stirne tätowiert. Doch die schlecht organisierten Ökos brachten nicht genügend Fussballer zusammen und das Spiel musste abgesagt werden.
Der 24.10.1999 sollte ein wichtiger Tag für Spartak Buchthalen werden: Die Revanche gegen Tupolev 1847. Das Duell zwischen Hammer und Sichel. Diesmal musste Spartak Buchthalen gewinnen um zu zeigen, dass Erfahrung schwerer wiegt als Jugend. Schon im Vorfeld dieses Spiels stärkten sich die in diesem Jahr selbstsicher gewordenen Buchthaler den Rücken, indem ihr PR- Manager Thomas Wüthrich aggressive Flyer in den Umlauf brachte. "Rage against Tupolev" lautete der eindeutige Slogan.
Doch auch Tupolev war sehr selbstsicher geworden. Dafür war nicht nur der zwei Wochen zuvor errungene Sieg gegen den FC Bargen verantwortlich sondern auch vor allem die Siege gegen Spartak und Traktor im vorangegangenen Frühjahr.
Spartak Buchthalen trat einmal mehr mit Gianni Provenzano im Tor und Reto Mittler als Libero an. Grösser war jedoch die Überraschung über die wunderschönen, eleganten und glänzenden neuen Trikots der Buchthaler Genossen. Trainer Pedretti hatte sich absichtlich das Spiel gegen Tupolev für die Einweihung der neuen Leibchen ausgesucht um die sowieso schon vorhandene Motivation der Spieler zusätzlich zu stärken. Doch auf dem Feld enttäuschte Spartak einmal mehr. Auch wenn die Überlegenheit von Tupolev nicht mehr ganz so gross war wie im letzten Spiel, liessen sich die Buchthaler Genossen dennoch vom Powerplay der konditionell starken Russenflieger einschüchtern. So lautete der Pausenstand dann auch 1:2 zu Gunsten von Tupolev. Wer die Geschichte von Spartak kannte, der wusste, dass es den Buchthalern fast noch nie gelungen war einen Rückstand in einen Sieg umzuwandeln (Das Gegenteil war öfter der Fall!). Der Mannschaft unter Trainer Pedretti, die mit dem selben Spielsystem wie gegen Traktor Gruben antrat, gelang es jedoch sich in der zweiten Halbzeit etwas zu steigern. Hauptsächlich verantwortlich für diese leichte Steigerung war möglicherweise der Wechsel zwischen Kapitän Mittler und Sulzberger. Mittler, der als Libero für einmal etwas unsicher wirkte und Mittelfeldspieler Sulzberger, der sich wie schon im letzten Spiel gegen Tupolev nicht allzu sehr einsetzte. Auf ihren "neuen" Positionen zeigten sie dann aber beide eine gute bis sehr gute Leistung. Es spricht für den Trainer, dass er in der Pause diesen Wechsel anordnete, wenn er dies auch auf Druck des Mannschaftskapitäns tat. Ein weiterer wichtiger Grund für die Spartak- Überlegenheit in der 2. Spielhälfte war sicherlich auch das grosse Kader. Nur U. Wüthrich und Witzig konnten am Spiel nicht teilnehmen.
Objektiv betrachtet musste man aber die Erkenntnis machen, dass Spartak Buchthalen nicht viel besser sondern Tupolev 1847 viel schlechter spielte, als noch in der 1. Halbzeit. Die Tore von Büchel, Strobl, R. Mittler und Marius Boller (nach einer Traumvorlage von M. Mittler) sorgten schliesslich dafür, dass Spartak Buchthalen das Match, dem ca. 30 Zuschauer beiwohnten, mit 4:2 für sich entscheiden konnte.
Die besten Spartak Spieler dieses streckenweise extrem aggressiven Spiels waren ohne Zweifel Neuling Büchel, M. Mittler und einmal mehr Strobl, der sich, seitdem er seinen Stammplatz im Mittelfeld erhielt, in Hochform befand.
Nach dem harten Spiel freuten sich die Buchthaler über ihren Sieg. Ein Match zu gewinnen ist im Fussball eben doch mehr Wert als überzeugend zu spielen.
Gut eine Woche nach dem wichtigen Sieg gegen Tupolev fand das letzte Spiel auf dem Rasen für Spartak Buchthalen im Jahre 1999 statt. Der Gegner war nun zum 3. Mal in diesem Jahr Dynamo Rosenberg.
Th. und U. Wüthrich, M. und R. Mittler, M. Boller, Büchel, Rychen, Pedretti, Ch. Baumann und sein Bruder Dominik, Guido Müller sowie Torhüter Marius Koch von Tupolev erschienen am 11.1.1999 auf dem Rosenbergplatz in Neuhausen. Auf der Liberoposition spielte ausgerechnet einer der beiden Spieler die keine offiziellen Mitglieder von Spartak Buchthalen waren, nämlich Dominik Baumann. Spartak Buchthalen war wieder einmal mit einem sehr knappen Kader nach Neuhausen gereist und in der Pause musste man sich auch noch von Kapitän Mittler trennen (aufgrund schulischer Verpflichtungen).
Trotzdem erwischte Spartak Buchthalen einen sehr guten Start, dank einem frühen Tor von Marius Boller. Neben dem Torschützen zeigten auch die Genossen R. Mittler und Büchel ein sehr engagiertes Spiel und die beiden Nicht- Spartak Spieler D. Baumann und Koch verstärkten die Buchthaler Abwehr.
Ende der ersten Spielhälfte zeigten sich bei Spartak dann erste Schwächen im Mittelfeld, die sich in der 2. Halbzeit auf die Verteidigung übertrugen. Sowohl im Mittelfeld als auch in der Verteidigung herrschte ein sehr schwaches Deckungsverhalten. Beide Mannschaften hatten sehr viele Chancen, scheiterten aber oft an den guten Torhütern und den kleinen Goals. Gegen Ende des Spiels machte die Heimmannschaft dann immer mehr Druck. Ein Pfostenschuss kurz vor Spielende brachte die Buchthaler noch einmal ins schwitzen. Trotz einer starken Schlussphase reichte es für Dynamo Rosenberg nicht mehr den Ausgleichstreffer zu erzielen. Spartak Buchthalen gewann das sehr faire Spiel knapp und etwas glücklich mit 0:1.
Obwohl Spartak Buchthalen, nachdem auch noch das letzte Spiel gewonnen worden war, eine sehr erfolgreiche Saison hinter sich hatte, nahm die durchschnittliche Zuschauerzahl stark ab. Mit ca. 40 Zuschauern fand das Derby zwischen Spartak und Traktor noch das meiste Interesse bei den Fans. Auf den PR- Manager von Spartak Buchthalen konnte diese schlechte Bilanz aber nicht zurückgeführt werden, da dieser gute Arbeit leistete. Vermutlich war mit der neuen Mannschaft von Tupolev eine Übersättigung des Alternativfussballmarktes eingetreten.
Um die Winterpause 99/00 möglichst kurz zu halten, beschloss der Vorstand von Spartak Buchthalen nach 2-jähriger Pause wieder ein Hallenturnier zu organisieren. Zu diesem Zweck fand am 4.11.1999 die erste Sitzung des Comitée Stratégique `99 im Restaurant Schäferei statt. Die Genossen Pedretti, Sulzberger und Baumann diskutierten dabei die Aufgabenverteilung für den bevorstehenden Grossanlass. Bereits Ende November liefen die Vorbereitungen für das "Tournoi de Schaffhouse `99" auf Hochtouren.
Am 12. November unterlag Traktor Gruben, wie Spartak Buchthalen einen Monat zuvor, den Ochsen aus Beringen. Die Mannschaft, bei der M. Kupper mittlerweile seinen Sessel als Cheftrainer räumen musste, hatte sich mit 6:1 deutlich geschlagen zu geben.
Wie hart das Leben als Starspieler bei Spartak Buchthalen sein konnte, bekam der Neuling Benny Büchel zu Spüren. Eine bis heute unbekannte Person raubte sein Auto aus, welches er auf einem öffentlichen Parkplatz abgestellt hatte. Dass es sich beim Täter oder eher bei der Täterin um einen fanatischen Fan handeln musste, wurde vom Tatbestand her mehr als deutlich. Das wertvolle Autoradio wurde nämlich stecken gelassen. Die Täterin war ausschliesslich an persönlichen Gegenständen interessiert. Das neue Spartak Trikot (21), zwei Paar Fussballschuhe, einige Audiokassetten und eine Jacke befanden sich fortan aller Wahrscheinlichkeit nach im Zimmer einer leicht neurotisch veranlagten Bennyliebhaberin. Doch was will man dagegen tun. Es gibt eben sowohl Sonnen- wie auch Schattenseiten, wenn man sich auf dem Gipfel der Popularität herumtummelt.
Nachdem der Trainingsbetrieb bereits eingestellt worden war, fand am 11.12.1999 das heissersehnte "Tournoi de Schaffhouse `99" statt. In der Gruppe Karl fanden sich folgende Mannschaften wieder: Spartak Buchthalen- Mao (Veranstalter), Traktor New Wave (Sieger des Tournoi de Schaffhouse `97), Tupolev 1847, Umweltnaturwissenschaftler der ETH Zürich (inkl. Lukas Boller) und BSE Rinderwahn.
Spartak Buchthalen- Che (Veranstalter), Kyburg United (2. Des TdS `97), FC Bargen und Traktor Gruben spielten in der Gruppe Marx. Dynamo Rosenberg blieb dem Turnier leider fern, weshalb man kurzfristig eine gemischte Mannschaft, die hauptsächlich aus Tupolev Spielern bestand, zusammenstellte. Die Spiele gegen den sogenannten FC Lenin wurden dann zwar ausgetragen, jedoch nicht gewertet.
Den Genossen von Spartak Buchthalen- Mao gelang ein guter Start ins Turnier, indem sie gegen den Titelverteidiger ein 0:0 herausspielten. Das 0:0 gegen BSE Rinderwahn im 2. Spiel war dagegen eher ein wenig enttäuschend. Dafür schaffte man mit dem 4:0 gegen Tupolev den höchsten Sieg des gesamten Turniers. Und auch das letzte Gruppenspiel gegen die ETH-ler aus Zürich gewann man mit einem hart erkämpften 1:0. Die 6 Punkte und das gute Torverhältnis reichten dann auch für den 1. Platz in der Gruppe Karl. Neben Spartak Buchthalen- Mao sicherten sich auch die Umweltnaturwissenschaftler das Weiterkommen.
Die Genossen von Spartak Buchthalen- Che konnten ebenfalls gleich im 1. Spiel überzeugen. 0:0 gegen das starke Team von Kyburg United, bei dem neben den Gebrüdern Waldvogel u.a. auch noch ein 2. und ein 3. Ligist mitspielten. Es folgte ein 2:0 Sieg gegen den FC Bargen und ein 2:1 Sieg gegen Traktor Gruben. So durfte auch Spartak Buchthalen- Che zum Halbfinale antreten, obwohl es lediglich für den 2. Gruppenplatz reichte.
Dies führte logischerweise dazu, dass im 1. Halbfinal die beiden Spartak Mannschaften, im 2. Halbfinal Kyburg United (1. Gruppe Marx) und die ETH-ler aufeinandertrafen. Spartak Buchthalen- Che siegte mit 1:2, Kyburg United mit 3:0. Das kleine Finale lautete folglich Spartak Buchthalen- Mao gegen Öko ETHZ, das Finale Spartak Buchthalen- Che gegen Kyburg United. Spartak Buchthalen- Mao unterlag mit 1:3, Spartak Buchthalen- Che mit 0:1.
Die Enttäuschung bei den Buchthalern hielt sich aber in Grenzen, da der 2. und der 4. Schlussrang die Erwartungen übertraf und die Niederlagen durch die Freude am Spiel und das gelungene Turnier überschattet wurden.
Verdientermassen ging der wunderschöne Tournoi de Schaffhouse- Pokal an Kyburg United.
Nach dem Turnier bedankten sich alle Mannschaften bei Spartak Buchthalen für das grossartige Hallenturnier und äusserten zugleich die Bitte es so bald wie möglich zu wiederholen. Das war die Anerkennung für die souveräne Organisation des Comitée Stratégique und die zeitaufwendigen Vorbereitungsarbeiten der Helfer.
Das einzigartige "Tournoi de Schaffhouse `99" war zu Ende und es zeigte sich folgende Schlussrangliste:
  1. Kyburg United
  2. Spartak Buchthalen- Che
  3. Umweltnaturwissenschaftler ETH Zürich
  4. Spartak Buchthalen- Mao
  5. Traktor New Wave
  6. BSE Rinderwahn
  7. Traktor Gruben
  8. Tupolev 1847
  9. FC Bargen
Mit dem Tournoi de Schaffhouse ging für Spartak Buchthalen das bis dahin erfolgreichste Fussballjahr zu Ende. Das grosse Saisonziel, ein Sieg gegen Traktor Gruben konnte endlich realisiert werden. Doch auch sonst hatte Spartak Buchthalen, nicht nur sportlich, überzeugt. Wohlverdient ging es in die Winterpause.