Wir schreiben das Jahr 1997, ein Jahr, welches für die tapferen Buchthaler eher unsportlich begann. Die meisten Genossen von Spartak Buchthalen verbrachten ihre Sonntage damit, dass sie vor dem Fernseher noch müder wurden, als sie durch die draussen herrschende Kälte ohnehin schon waren. Doch dies sollte sich ändern. Da der berüchtigte Buchthaler Winter nicht so kalt ausgefallen war wie im Vorjahr, brachte eines schönen Tages, es war im späten Februar, ein Buchthaler Postbote einen Brief des Trainers allen Mitgliedern von Spartak Buchthalen. Noch im selben Monat fand das erste Training im Jahre 1997 statt. Die Begeisterung war für alle Anwesenden gleich gross. Sowohl für diejenigen, die eine zweimonatige Winterpause hinter sich hatten, als auch für jene, bei welchen die Winterpause bereits im September begonnen hatte. Weit oben über der Stadt Schaffhausen, auf dem Buchthaler Hartplatz konnte jeden Sonntag in vorstädtlicher Idylle trainiert werden. So verging der Monat März ohne grössere Skandale. Im April zeigte sich Vizepräsident Pedretti seines Amtes würdig, indem er eine Person fand, die bereit war, das ehrenvolle aber arbeitsaufwendige Amt des Managers anzutreten. Julien Carrard, eine ambitionierte junge Kraft, setzte es sich zum Ziel Spartak Buchthalen mit all seinen Fähigkeiten zu unterstützen.
Es war im Frühling 1997 sehr ruhig um Spartak Buchthalen geworden. Doch dies sollte sich ändern. Es handelte sich dabei nur um die berüchtigte Ruhe vor dem Sturm. Viel wurde darüber geredet, die Gerüchteküche brodelte auf Hochtouren, bis man sich im Mai selbst davon überzeugte, dass eine neue Mannschaft, Traktor Gruben, jeweils Donnerstags auf dem Fussballplatz Gruben trainierte. Spartak Buchthalen war also nicht mehr die einzige Fussballmannschaft Buchthalens. Es war aber vor allem folgende Tatsache, welche den Genossen von Spartak aufstiess: Traktor Gruben war eine Mannschaft, die unter dem Teilnahmen Gruben in Buchthalen (Für alle Geographiebanausen: Gruben gehört zu Buchthalen.) trainierte, obwohl ihre Mitglieder, abgesehen von zwei oder drei Ausnahmen, keine Buchthaler waren. Es handelte sich nämlich vorwiegend um Spieler, die ein Jahr zuvor noch bei Büsingen 2 unter Vertrag waren; verwöhnte Stadtleute, die nicht wussten, was Arbeit war. Als ob dies nicht schon genug gewesen wäre, erlaubten sie sich tatsächlich noch die Frechheit das Wort "Traktor für ihren Mannschaftsnamen zu verwenden. Ein Traktor, das Gefährt eines hart arbeitenden Bauern. All diesen Hohn konnten die Genossen von Spartak Buchthalen nicht ertragen und alle hatten nur noch ein Ziel vor Augen, Traktor Gruben zu besiegen.
Wenige Tage nach dieser schrecklichen Erkenntnis nahm es das Präsidium vom Spartak Buchthalen selbst in die Hand, die von Traktor Gruben gestellte Herausforderung anzunehmen und setzten das Spiel gegen die Ex- Büsinger auf den 12. Juni 1997 an. Da nun jeder wusste, dass man Spartak Buchthalen nicht unterschätzen darf war es auch Trainer Pedretti klar, dass es diesmal keine zwei schnellen Tore für Spartak geben würde. Um die Möglichkeit einer Niederlage auf ein Minimum zu reduzieren, beauftragte er Manager Carrard, ein Spiel vor dem 12.6. gegen eine andere Mannschaft zu organisieren. Carrard machte sich daraufhin sofort auf die Suche nach einem geeigneten Gegner und fand diesen in den "Wild Dogs Thayngen" . Das Spiel wurde auf den 8. Juni angesetzt. Als Torhüter sprang bei Spartak Buchthalen Daniel Spengler ein, ein Buchthaler, der schon beim vorjährigen Turnier in Thayngen seine Dienste bei der Region- eigenen Fussballgenossenschaft angetreten hatte.
Am 8. Juni wurde das erste Spiel für Spartak Buchthalen im Jahre 1997 angepfiffen. Baumann, S. Witzig, Mittler, Strobl und Kölla waren verhindert. Die Abwesenheit dieser 5 Spieler war nicht zuletzt auch der Grund dafür, dass Spartak Buchthalen 20 Minuten vor Spielende nach einem schwachen Spiel mit 4:3 im Rückstand lag. Marius Boller zog sich eine leichte Verletzung zu und Thomas Ott musste frühzeitig seine Mannschaft verlassen, aufgrund einer nicht- marxistischen Angelegenheit. Trainer Pedretti standen keine Optionen mehr offen und vieles deutete auf eine Niederlage hin. Andreas Sulzberger, der als Libero im Vorjahresspiel gegen Büsingen so brillierte, konnte das feige Spartak- Spiel nicht mehr mit ansehen und rückte, nachdem er sich mit dem Trainer abgesprochen hatte, ins Mittelfeld vor. Spartak Buchthalen gewann das Spiel mit 7:4. Sulzberger erzielte in nur 20 Minuten 3 der 4 Spartak- Tore und wurde aufgrund seines Hattricks zum Matchwinner gekürt. Eine grossartige Leistung von einem aussergewöhnlichen Spieler sorgte dafür, dass Spartak Buchthalen siegreich vom Platz ging und somit das nötige Selbstvertrauen für die kommende Herausforderung ernten konnte.
Donnerstag, der 12. Juni 1997. Eigentlich war es ein Morgen wie jeder andere. Alle Leute gingen in die Schule oder zur Arbeit. Doch für die Mitglieder von Spartak Buchthalen war es kein gewöhnlicher Tag. Es war der Tag, an dem das grosse Spiel stattfinden sollte. Das Spiel gegen Traktor Gruben. So kam es, dass man sich am Abend, 45 Minuten vor Spielbeginn auf dem Fussballplatz Gruben einfand, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Es sollte ein besonderes Spiel werden. Einerseits erschienen mit Ausnahme von Samie Witzig alle Buchthaler Genossen, andererseits war dieses Spiel zugleich Reto Mittlers Debüt bei Spartak Buchthalen. Daniel Spengler hütete wiederum das Tor und Andreas Sulzberger spielte aufgrund seiner Leistung 4 Tage zuvor von Beginn an im Mittelfeld. Spartak Buchthalen war wiederum das Team, welches mit 2:0 in Führung ging. Da Spartak Buchthalen aber den marxistischen Grundgedanken vertritt, wurden im Verlauf des Spiels auch Spitzenspieler wie zum Beispiel Marius Boller und Christoph Baumann ausgewechselt um allen Genossen die Möglichkeit zu geben am Spiel aktiv teilnehmen zu können. Dies führte dann auch zu einer überlegenheit der Traktoren in der zweiten Spielhälfte. Sie konnten ihren Rückstand wettmachen und das Spiel pendelte sich beim 2:2 ein. Wie schon im Vorjahr war dieses 2:2 zugleich der Endstand des nervenzerrüttelnden Spiels. Die meisten Spieler gaben sich damit zufrieden. Andreas Sulzberger jedoch brachte in einem Interview mit dem Diessenhofener Fernsehen sein Missbehagen zum Ausdruck, indem er sämtliche Gegenspieler mit Fäkalien gleichsetzte ("Diä sind scheisse gsi..."). Die Enttäuschung gewisser Buchthaler war aber insofern verständlich, da Marius Boller, der in den letzten 10 Minuten nochmals zu Einsatz kam, eine einmalige Gelegenheit das Spiel mit 3:2 zu gewinnen vergab, weil er einen Elfmeter verschoss. Hochzufrieden mit dem Spiel waren sicherlich die ca. 40 Fans, die vorwiegend auf der Seite von Traktor Gruben standen.
Ein weiterer Spieler war vor allem mit seiner eigenen Leistung nicht zufrieden. Michel von Burg suchte sofort nach dem Spiel das Gespräch mit seinem Trainer und kündigte seinen Rücktritt an. Obwohl er seinen Standpunkt sehr klar darlegte und dabei vor allem auf seine konditionellen Schwächen zu sprechen kam, wollte Trainer Pedretti ihn nicht gehen lassen. "Michel ist ein technisch brillanter Spieler. Er steckt voller Ambitionen und bleibt in seiner Entwicklung nie stehen. Abgesehen davon, dass er seine Schwächen hat wie alle anderen Spieler auch, wäre ich sehr enttäuscht, wenn er uns verlassen würde", so Pedretti. Doch von Burg sah dies ein wenig anders. Er war der Meinung, dass er in seiner fussballerischen Laufbahn den Zenit bereits überschritten hatte und er sich nicht mehr verbessern könne. Im selben Monat noch gab er offiziell seinen Rücktritt bekannt. Er übergab sein Trikot mit der Nummer 14 einem gewissen Lukas Waldvogel, ein aus Flurlingen stammender Schützling, der mit Spartak Buchthalen schon einige Trainings absolviert hatte.
Ende Juni nahm Spartak Buchthalen mit einer Mannschaft am Grümpelturnier Feuerthalen teil. Mit von der Partie war unter anderem auch Lukas Waldvogel. Es wurde ein Turnier, das allen beteiligten Genossen in schlechter Erinnerung bleiben sollte. Es war kalt, es regnete und zwischen den Spielen gab es zum Teil zweistündige Wartezeiten. Mit diesen Schwierigkeiten wäre Spartak Buchthalen aber noch klargekommen. Ein absolutes Desaster war jedoch das dritte Gruppenspiel. Auch wann man das Spiel ganz objektiv betrachtete, musste man feststellen, dass die Spieler von Spartak Buchthalen unzählige Male gefoult wurden, der Schiedsrichter jedoch den Freistoss zu Gunsten der gegnerischen Mannschaft gab. Ob es sich dabei um Schiebung handelte oder nur um Unvermögen konnte bis heute nicht geklärt werden. Aufgrund der groben Unsportlichkeit dieser Mannschaft und der extrem schwachen Schiedsrichter (oder eher Schiebrichter?) - Leistung in diesem Spiel, beschloss Spartak Buchthalen das Turnier vorzeitig zu verlassen. Die Buchthaler Opfer der "Schlacht bei Feuerthalen" fanden sich im späteren Nachmittag im Restaurant Steinbock ein, wo sie diese schlecht Erfahrung mit einem Bierchen begossen und das Turnier am ‚Tschüttälichaschtä' zu Ende führten.
Im Monat Juli nahm Spartak Buchthalen noch an den Grümpelturnieren in Thayngen und Bargen teil, welche in einer weitaus gemütlicheren Atmosphäre über das Feld gingen als dies in Feuerthalen der Fall war. Beim Grümpelturnier in Thayngen schnitt Spartak Buchthalen zufriedenstellend, nicht aber herausragend ab, in Bargen erreichte man den 3. Schlussrang.
Ende August 1997 suchte die Fussballmannschaft der Kantonsschülerverbindung Scaffusia einen Gegner für ein Jubiläumsspiel. Obwohl alles sehr kurzfristig zu organisieren war, sagte Spartak Buchthalen dieser Anfrage zu. Das Präsidium, der Trainer und der Manager setzten alle Hebel in Gang. Das immerwährende Goaliproblem machte Spartak Buchthalen erneut zu schaffen. Für einmal mussten alle in Frage kommenden Torhüter absagen, so dass sich schlussendlich einer der Spieler freiwillig melden musste zwischen die Torpfosten zu stehen. Markus Strobl war glücklicherweise so frei, als Notfallgoali einzuspringen. Des Weiteren verpflichtete Manager Carrard in seiner Abgeklärtheit kurzerhand zwei weitere Spieler der Wild Dogs, Fabian Rühli und Amancio Bouza, bei Spartak Buchthalen einzuspringen. Lukas Waldvogel musste absagen, sorgte aber dafür, dass sein Bruder Konrad (Koni) am Spiel teilnahm. Schlussendlich konnte Spartak Buchthalen mit 12 Spielern am 30.8.1997 auf dem Langrietplatz antreten. Andy Wüthrich erklärte sich sogar noch bereit bei den Scaffern mitzuspielen, da auch diese personelle Engpässe zu verzeichnen hatten und er einige Jahre zuvor selbst dieser Verbindung angehörte. Obwohl sich die Leistung von Spartak Buchthalen während des ganzen Spiels in Grenzen hielt, gewannen die Genossen mit einem mehr als klaren 13:2 und ernteten somit das Lob aller Anti- Scaffer. Der herausragende Spieler der Partie war Amancio Bouza, einer der beiden Wild Dogs- Abkömmlinge. Auch der Vorstand von Spartak Buchthalen zeigte sich durchaus begeistert von Bouzas Leistung und Manager Carrard informierte sich schon mal ganz heimlich darüber, wie es um das Vertragsverhältnis Wild Dogs - Bouza stand. Mit grosser Freude wurde festgestellt, dass die Wild Dogs kurz vor ihrer Auflösung standen.
Zu Beginn des ersten Herbstmonats begann man im Vorstand von Spartak bereits wieder, über das nächste grosse Spiel gegen Traktor Gruben zu diskutieren. Es sollte die endgültige Entscheidung werden, und dieses Spiel wollte man unter keinen Umständen verlieren. Doch es herrschte im Grossen und Ganzen Zuversicht, da das Kader bezüglich des letzten Kampfes durch Waldvogel und Bouza verstärkt wurde. Trotzdem wollte man kein Risiko eingehen und beschloss, so viele Vorbereitungsspiele als möglich zu bestreiten. So fand am 19.9.1997 das Spiel gegen Ochsen Beringen statt. Um es vorweg zu nehmen. Dieser 19.9. sollte zu einem Tiefpunkt in der Geschichte der damals noch jungen Fussballgenossenschaft werden, ebenso für ganz Buchthalen. Das Spiel ging nämlich mit 3:2 verloren und war somit die erste Niederlage für Spartak Buchthalen, sieht man von den Grümpelturnierniederlagen ab. Obwohl Spartak Buchthalen mit A. und U. Wüthrich, M. Boller, Mittler, T. Wüthrich, P- J Witzig, Baumann, Pedretti, Strobl, erneut Koni Waldvogel und den Aushilfsgoali Pfändler einen guten Start hinlegte, musste man sich nach einem harten Kampf geschlagen geben. Der Grund dieser Niederlage ist nach heutigen Erkenntnissen vor allem darin zu suchen, dass Spartak Buchthalen nur mit 11 Mann antreten konnte, da alle anderen Genossen durch nicht- marxistische Veranstaltungen verhindert waren. Ein weiteres Handicap war sicherlich auch das Fehlen des Goalgetters Sulzberger. Trotz der knappen Niederlage zeigten die Buchthaler ein anständiges, einsatzbetontes Spiel und wurden sogar von zwei besonderen Zuschauern gelobt: Pascal "Al" Gabon und Flavio Gloor. Die zwei Fussballgrössen von Traktor Gruben, die dem Spiel beiwohnten, zeigten sich zufrieden mit der Leistung der Buchthaler. Trotz der bitteren Niederlage durfte man nun den Kopf nicht hängen lassen, denn bereits am 22.9. sollte das nächste Spiel stattfinden. Drei Tage Zeit um sich von dem physischen und psychischen Schaden zu erholen, den die Beringer verursacht hatten. Doch das Präsidium hatte aus seinen Fehlern gelernt. Um nicht wieder nur mit 11 Mann gegen die Mannschaft ohne Namen (wir nennen sie der Einfachheit halber "ärzte&Anwälte", da bei dieser neuhauser Mannschaft einige ärzte und einige Anwälte mitspielten) anzutreten, wurden Vorkehrungen getroffen. Nicola, ein afrikanischer Ballkünstler, der schon zuvor mit Spartak Buchthalen trainiert hatte, Sämi Bregenzer, ein alter Bekannter von Trainer Pedretti und Pascal "Al" Gabon (von Traktor Gruben) stimmten allesamt zu, mit Spartak Buchthalen ein Spiel zu bestreiten. Ausserdem gab auch ein gewisser Guido Müller sein Spartak- Debüt. Eine ganz besondere Rolle kam bei diesem Spiel aber dem Aushilfsgoali Roland Türk zuteil, der während seiner Juniorenzeit für viele Jahre mit Fabio Pedretti im selben Team (beim Fussballclub Schaffhausen) spielte. Er willigte ein, ein Spiel mit den Buchthaler Genossen zu absolvieren und brillierte dabei in jeder Hinsicht. Von der Marke Eigenbräu gaben sich M. Boller, Rychen, Pedretti, Mittler, Baumann, Kölla, Strobl und die Gebrüder Wüthrich die Ehre, bei einem grossartigen Spiel auf dem Rosenbergplatz in Neuhausen mitzuwirken. Alle diese Fussballer zeigten ein gutes Spiel, welches nur, wen wundert's, beim Zusammenspiel grössere Mängel aufwies. Das Spiel endete mit einem 4:1 Erfolg für Spartak Buchthalen und einigen Bierchen im Restaurant Schützenhaus, natürlich mit den ärzten und den Anwälten. Einige Tage nach dem Spiel nahm Vizepräsident Pedretti Kontakt auf mit Marius Metzger, dem persönlichen Manager seines Bruders Dominic Metzger, der bei Büsingen 1 (4. Liga) unter Vertrag war. Die Verhandlungen waren erfolgreich. Dominic Metzger absolvierte einige Probetrainings mit Spartak Buchthalen und trat schliesslich der Genossenschaft bei. Aufgrund §11c seines Vertrages mit Büsingen war es ihm erlaubt, in einem Zweitverein zu spielen, wenn dadurch seine Leistung im Hauptverein keine Einbussen erlitt.
Am 12.10.1997 fand für Spartak Buchthalen das Spiel gegen den bis dahin stärksten Gegner, Traktor New Wave, statt. Mann muss hier allerdings noch anfügen, dass der Kammgarn/Tap Tab- Verein, aufgrund personeller Engpässe, mit BSE Rinderwahn fusionierte, wie es in jener Zeit auch bei Grossunternehmen üblich war. Nicola, Bouza, Rychen, wiederum Koni Waldvogel (der bald mehr mit Spartak Buchthalen am Schuh hatte als sein Bruder), Kölla, A. und U. Wüthrich, Frey, Ott, Baumann, Pedretti und bereits zum 2. Mal Stargoali Türk, nahmen die Herausforderung an. Doch Spartak Buchthalen vermochte nicht zu überzeugen. Einmal mehr fehlten mit Mittler, Sulzberger, Witzig sowie einigen anderen Genossen wichtige Spieler. Das teilweise sehr aggressive Spiel ging, nicht unverdient, mit 3:8 verloren. Traktor New Wave war über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft. Keeper Türk zog sich durch eine gegnerische Unsportlichkeit eine schwere Knieverletzung zu und gab in der Pressekonferenz nach dem Spiel seinen Rücktritt aus dem Profifussballgeschäft bekannt.
Spartak Buchthalen steckte nun in einer schweren Krise. Zwei der letzten drei Spiele gingen verloren und das Spiel der Spiele rückte immer näher. Trainer Pedretti wusste nicht, ob die Mannschaft den davongetragenen, psychischen Schaden verarbeiten konnte. Er war aber froh, dass am 20.10. erneut ein Spiel gegen "ärzte & Anwälte" stattfinden sollte. Ein Sieg in diesem Spiel sei sehr wichtig für die Moral seiner Jungs, so Pedretti. Das Präsidium sorgte dafür, dass eine starke Mannschaft auf dem Rosenbergplatz in Neuhausen antreten konnte. Sulzberger war zwar wiederum verhindert, jedoch stand mit Mittler, M. Boller, Bouza, U. , T. und A. Wüthrich, P.- J. Witzig, Rychen, Kölla und Pedretti eine starke Mannschaft auf dem Platz. Auch die Ersatzbank konnte sich sehen lassen. L. Boller, L. Waldvogel und S. Witzig. Als Torhüter wurde diesmal Michael "Leo" Leonhardt, ein Ex- Goali von Büsingen 2, engagiert. Als ehemaliger Handballgoali und aktiver Fussballgoali bei LBS brachte er, wie alle anderen Genossen auch, eine gute Leistung. Spartak Buchthalen gewann das Spiel mit 4:2 und war nun bereit für das grosse Spiel am darauffolgenden Sonntag.
Sonntag, 26.10.1997. Es wurde kein kühler Tag wie Befürchtet. Die Sonne schien über Buchthalen und einige ihrer Strahlen erreichten sogar den Fussballplatz Gruben, der gespannt aber dennoch ruhig auf die ersten Protagonisten des grossen Spiels zwischen Spartak Buchthalen und Traktor Gruben wartete. Mitte Nachmittag kamen dann die Spieler um den Duft des Triumphes, der über dem Platz schwebte, einzuatmen. Sehr schnell verschwanden sie jedoch in ihren Kabinen um sich für den Fussballkrieg vorzubereiten.
Sehr ehrenvoll begann der Nachmittag für Amancio Bouza und Reto Mittler. Bouza wurde als offizielles Mitglied in die Buchthaler Genossenschaft aufgenommen und erhielt das Trikot mit der Nummer 20. Reto Mittler wurde aufgrund regelmässigen Trainingsbesuches, vorbildlicher kämpferischer Leistung und vielen anderen Gründen zum Mannschaftskapitän gekürt.
Noch vor dem Spiel konnte das Gerücht bestätigt werden, wonach sich Traktor Gruben durch einen äusserst begabten Spieler verstärken sollte. Es handelte sich um einen Moldawier, der in seinem Land zum U-21 Spieler des Jahres gewählt worden war. Spartak Buchthalen liess dies kalt, da man davon ausging, dass ein Spieler alleine keine Wunder vollbringen konnte.
Wie die Zeit so dahin strich und sich beide Mannschaften in ihren Kabinen vorbereiteten, stieg die Zuschauerzahl auf etwa 80 Fans an. Dann betraten die Spieler das Feld. L. Waldvogel, T. Wüthrich, Rychen, Sulzberger, Mittler, M. Boller, P. -J. Witzig, T. Ott, Baumann, Pedretti, Leonhardt (von LBS), Strobl, A. Wüthrich, L. Boller, R. Kölla, Frey, S. Witzig und Bouza. Guido Müller und Dominic Metzger fehlten als einzige Genossen. Das Spiel wurde angepfiffen und die Genossen von Spartak Buchthalen zeigten sofort, was in ihnen steckte. Aus einer unvergleichlich stabilen Abwehr wurde gekonnt über das Mittelfeld auf die Flügel gespielt. Sulzberger und Mittler sorgten dafür, dass der moldawische Superspieler keinen Spielzug zu Ende führen konnte. Das erste Tor erzielte Thomas Wüthrich nach einer Vorlage von Lukas Waldvogel. Noch vor Ablauf der 1. Spielhälfte setzte Spartak Buchthalen noch einen drauf. Libero Pedretti löste sich aus der eigenen Abwehr und spielte einen weiten Pass, quer übers Feld zu Sulzberger. Der wiederum liess mit Technik und Durchsetzungsvermögen die faschistische Abwehrreihe der Traktoren stehen und krönte seine Tat mit einem Tor.
So gerne Trainer Pedretti auch in der 2. Halbzeit mit der selben Mannschaft angetreten wäre, Karl Marx verbot es ihm. Mehr als die Hälfte der Genossen wurden ausgewechselt und auf einen späteren Einsatz vertröstet. Um es kurz zu halten: Die zweiten 45 Minuten zeigten ein genau gegenteiliges Bild der ersten. Traktor Gruben wurde zur spielbestimmenden Mannschaft. Die Ex- Büsinger zeigten, dass keine marxistische Ader in ihnen schlug, indem sie fast ausnahmslos den Moldawier anspielten. Dieser wiederum stellte sich als noch faschistischer heraus als der Rest der Truppe. Er beendete sämtliche Spielzüge mit einem Torschuss und war an fast allen Chancen von Traktor beteiligt. Auch Reto Mittler vermochte den Moldawier nach Sulzbergers Auswechslung nur noch begrenzt zu stoppen. Nach gut 65 Spielminuten stand es bereits 2:2. Spartak Buchthalen hatte nur noch wenige Torchancen und die Abwehr war ein Schatten ihrer selbst. Nach dem Ausgleich musste Pedretti handeln. Er beauftragte Kapitän Mittler mit der Offensivarbeit und nahm sich selbst des Moldawiers an. Pedretti zeigte grosse Einsatzstärke und gewann einige Zweikämpfe. Doch dies reichte nicht. Spartak Buchthalen konnte den Spielrhythmus der ersten Halbzeit nicht wiederfinden und nach dem 2:3 verliess auch Pedretti, lästernd über die eigene Mannschaft, das Spielfeld. Auch als Gianni Provenzano (PTT) sich ein Spartak Trikot überzog um auf dem Spielfeld wenigstens für annähernd ausgeglichene Verhältnisse zu sorgen gelang es den Buchthalern nicht eine Wende herbeizuführen. Spartak Buchthalen war stehend k.o. Nach dem 2:5 war das Spiel verloren. Sulzberger konnte, als er 10 Minuten vor Schluss nochmals ins Spiel kam, nur noch Kosmetik betreiben, indem er das Tor zum 3:5 Endstand schoss. Traktor ‚Fascho' Gruben hat gesiegt, Spartak ‚Marx' Buchthalen verloren. Mit düsteren Mienen verschwanden die Genossen in den Duschräumen, während Traktor jubelte. Immerhin, den vielen Fans hatte das Spiel gefallen. (Pedretti: "Uns hätte gefallen, wenn Traktor gefallen.")
Einige Tage nach dem Spiel nahm Spieler, Trainer und Vizepräsident Pedretti zu dem 3:5 Debakel ausführlich Stellung: "Natürlich sind wir über diese Niederlage frustriert. Ich glaube jedoch, dass wir als Sieger vom Platz gegangen wären, hätte dieser Moldawier nicht gespielt. Er hat schliesslich alle 5 Gegentore erzielt und war an allen gegnerischen Chancen massgeblich beteiligt. Sogar ein Blinder konnte sehen, dass dieser Kerl nichts bei diesem Spiel zu suchen hatte, was mir auch von Fans bestätigt wurde. Doch wenn ich schon Kritik übe, dann wenigstens auf beiden Seiten. Einige Spieler, ich will keine Namen nennen, resignierten schon nach dem 1. Gegentreffer. Nach dem Spiel begann man dann meine Taktik zu kritisieren. Ich habe ja bekanntlich in der Pause einen Grosswechsel angeordnet, da ich der Meinung war, dass es bei freien Auswechslungen ein noch grösseres Chaos geben würde. Diese Meinung vertrete ich übrigens immer noch. Des Weiteren wurde mir noch vorgeworfen, ich hätte zuerst alle guten Spieler spielen lassen. Vergleicht man aber die Startformation mit dem Reservekader, sieht man, dass diese Behauptung nicht zutrifft. Ich liess lediglich diejenigen von Beginn an spielen, die am häufigsten im Training waren. An dieser Stelle will ich nur noch anfügen, dass wir in den drei vorangegangen Spielen immer zu wenig Spieler waren und gegen Traktor waren auf einmal alle da. Ich hatte plötzlich 19 Spieler um mich, die alle ihrem Einsatz entgegenfieberten. Aber was will man dagegen tun? Gegen Traktor Gruben will nun mal jeder ran. Vielleicht werde ich die Strategie für das nächste Spiel doch ein wenig ändern müssen."
Das Spiel war nun Vergangenheit und mit der Zeit heilten auch die Wunden. Obwohl es immer kälter wurde trainierten die Buchthaler Genossen fleissig weiter und auch das Management und das Präsidium schaute, was sich noch machen liess. So kam es, dass man sich fortan mit der Idee auseinandersetzte ein Hallenturnier zu organisieren. Doch auch in dieser Vorbereitungsphase gab es weitere Skandale bei Spartak Buchthalen. Dominic Metzger erschien ab Monat November nicht mehr zum Training, mit der einfachen Begründung, dass es ihm zu kalt sei. Trainer Pedretti meinte, darauf angesprochen, dass Spieler mit solchen Starallüren nichts bei Spartak Buchthalen zu suchen hätten. Das Präsidium verzichtete aber darauf, rechtliche Schritte gegen die Gebrüder Metzger einzuleiten, obwohl man einen Rechtsstreit mit Staranwalt Andreas Wüthrich sicherlich gewonnen hätte.
Noch im Monat November fand Manager Carrard einen Sponsor für Spartak Buchthalen. Dieser erklärte sich bereit einen Spitzenbetrag von sFr. 250.- pro Jahr zu zahlen. Im Gegenzug verpflichtete man sich lediglich dazu, die Aufschrift ‚Helvetia Patria' (so der Name des Sponsors) auf allfällige Spielplakate aufzudrucken. Im Monat Dezember des selben Jahres hatte Spartak Buchthalen die wohl schwerste Anschuldigung in der Geschichte hinzunehmen. Ein gewisser Roger S. machte eine Aussage, wonach Spartak Buchthalen anstelle des "Schwarze Faust auf rotem Stern"- Logos genau so gut ein Hakenkreuz auf die Trikots drucken könnte. Doch man trug diese nicht ernst zu nehmende Aussage mit Fassung, da jeder wusste, dass Spartak Buchthalen nichts mit solchen Schweinereien zu tun hatte und politisch sowieso nicht aktiv war.
Das "Tournoi de Schaffhouse `97", wie es genannt wurde, rückte immer näher. Das Präsidium von Spartak Buchthalen machte sich Sorgen darüber, was wohl passieren könnte, wenn Traktor Gruben erneut mit ihrem moldawischen Starspieler antreten würde. Tatsächlich hatten radikale Spartak Fans schon angedroht, dass sie während dem Turnier moldawische Nationalflaggen verbrennen würden um gegen die Ungerechtigkeit zu protestieren. Dies wollte man aber unbedingt vermeiden. Das Präsidium tat das einzig Richtige, indem es den Traktoren ankündigte, die Einwanderungsbehörde zu alarmieren, sollte sich der Moldawier am Turnier blicken lassen. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass dieser schon zuvor keine Absichten hegte dem Hallenturnier in irgend einer Form beizuwohnen. Somit wurde beiden Parteien viel ärger erspart.
Am 20.12.1997 fanden sich 6 Mannschaften in der Munotturnhalle ein um Fussball zu spielen. Spartak Buchthalen 1 & 2 (die Mannschaft teilte sich in zwei gleich starke Teams auf), BSE Rinderwahn, Traktor New Wave, Traktor Gruben und Kyburg United. Bei Kyburg United spielten unter anderem Lukas und Koni Waldvogel mit, da sie darauf bestanden für das Hallenturnier eine eigene Mannschaft zusammenzustellen. Spartak Buchthalen war das nur recht, da man ohnehin noch eine 6. Mannschaft suchte.
Auf jedes einzelne Spiel einzugehen wäre wohl ein sinnloses Unterfangen. Also begnügen wir uns mit einem Fazit und der Endrangliste. Das Wichtigste zuerst: Traktor Gruben verlor gegen beide Mannschaften von Spartak Buchthalen. Das ‚Tournoi de Schaffhouse `97' war ein Fussballturnier, das allen Beteiligten grosse Freude bereitete. Die Spiele waren relativ fair und die Atmosphäre gemütlich. Nach ca. 4 Stunden Spielzeit zeigte sich folgende Schlussrangliste: